Maria Zinfert

Das Prisma ist doch groß

possible press, Berlin 2007 (vergriffen)

 

Die hiesigen Verhältnisse betrachtete Paul Scheerbart nicht so sehr von seiner Schreibstube in Lichterfelde aus. Seine Perspektive war vielmehr universell. Die Erde ein Stern unter Milliarden. Wie auch der Asteroid Pallas. Grün leuchten dort Sonne und Sterne an einem violetten, bisweilen dunkelvioletten Himmel. In diesen Himmel hinein bauen die Pallasianer einen viele Meilen hohen Turm. Gummiartig bewegliche und verformbare Geschöpfe sind es, die sich zu diesem kosmischen Werk der Kunst zusammentun. Labu, Lesabéndio, Nuse, Peka, Sofanti und wie sie alle heißen. Der Schöpfer dieser Wesen, Paul Scheerbart, bekannte sich zum Glauben an eine Umwandlung des Menschen durch eine neue Kultur, die herauswachsen würde aus einer lichten Architektur. Glasarchitektur heißt eines seiner letzten Bücher.

 

Zitat aus der von Markus Selg gestalteten und bebilderten Publikation über Paul Scheerbart (1863 - 1915), dessen Roman Lesabéndio und die mit Bruno Taut entwickelten Ideen einer Glasarchitektur.