Maria Zinfert
Karl Valentin: Medienuniversalist

 

Der 1882 in der Münchner Vorstadt Au geborene Karl Valentin hatte seine Karriere 1906 mit einer erfolglosen Deutschlandtournee als "Lebendes Orchestrion" begonnen. Nachdem er seinen selbst gebauten Musikapparat zerstört hatte, trat er mit Couplets und Monologen auf Volkssängerbühnen und in Kabaretts auf; von 1913 an in Dialogen, Szenen und Filmen gemeinsam mit Liesl Karlstadt. Im selben Jahr eröffnete er sein eigenes Filmatelier in München. Valentins Filmschaffen stand jedoch unter keinem guten Stern und so ist denn auch "kein filmisches Gesamtwerk zu besichtigen, nicht einmal ein Torso eines solchen, sondern eher sein Embryo, die abgetriebene Hoffnung auf ein Stück deutscher Filmgeschichte" (Enno Patalas, zitiert in: Michael Glasmeier, Der Komiker und die Künste, München 1987).

Die Lehrveranstaltung im Wintersemester 2007/08 am Peter Szondi-Institut nahm Karl Valentin als einen in sämtlichen neuen Medien seiner Zeit produktiven Künstler in den Blick. Einbegriffen war dabei auch seine Sammeltätigkeit und sein kurzes Wirken als Direktor seines Panoptikums.